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Tauschangebot: 1.000 Gefangene pro Seite im Fokus

Der ukrainische Verteidigungsminister Rustem Umjerow hat nach einem rund eineinhalbstündigen Gespräch zwischen ukrainischen und russischen Vertretern angekündigt, dass ein Austausch von Gefangenen „in nächster Zeit“ erfolgen soll. Auch die russische Seite äußerte sich optimistisch und sprach von einem Austausch „in den kommenden Tagen“. Umjerow betonte, dass die Freilassung von Gefangenen die oberste Priorität habe, gefolgt von der Sicherung eines Waffenstillstands. Er kündigte an, dass Gespräche auf Führungsebene folgen sollten. Der ukrainische Vizeaußenminister Serhij Kyslycja äußerte die Hoffnung auf ein baldiges Treffen der Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und Wladimir Putin.

Waffenstillstand und Forderungen

Die Nachrichtenagentur AFP berichtete jedoch über „inakzeptable“ Forderungen seitens der russischen Unterhändler in Bezug auf eine Waffenruhe. Ein namentlich nicht genannter ukrainischer Regierungsvertreter erklärte, dass die russische Seite gefordert habe, dass die Ukraine Gebiete abtreten solle, die derzeit von ihr kontrolliert werden. Diese Bedingungen seien im Vorfeld der Gespräche nicht erwähnt worden. Trotz dieser Differenzen erklärte der russische Verhandlungsführer Wladimir Medinski, dass beide Seiten grundsätzlich vereinbart hätten, ihre Vorstellungen einer möglichen künftigen Waffenruhe vorzulegen, um die Verhandlungen fortzusetzen.

Der türkische Außenminister Hakan Fidan, der die Gespräche einleitete, stellte einen zügigen Waffenstillstand in den Mittelpunkt seiner Eröffnungsrede. Dennoch konnten die ukrainischen Forderungen nicht durchgesetzt werden. Selenskyj kritisierte die Zusammensetzung der russischen Delegation als zu niederrangig und warf Moskau vor, die Gespräche nicht ernst genug zu nehmen. Putin, der die Gespräche in Istanbul initiiert hatte, war nicht persönlich anwesend, was die Hoffnungen auf substanzielle Ergebnisse dämpfte.

Reaktionen auf die Gespräche

Nach dem Treffen äußerte Selenskyj, dass durch das Fernbleiben Putins eine Gelegenheit für eine Friedenslösung verpasst wurde. Er betonte, dass er bereit gewesen sei, sich direkt mit dem russischen Präsidenten zu treffen, jedoch keine Zustimmung von Putin erhalten habe. NATO-Generalsekretär Mark Rutte kritisierte die Abwesenheit des russischen Präsidenten und bezeichnete die Entscheidung, eine niedrigrangige Delegation zu entsenden, als Fehler.

US-Außenminister Marco Rubio dämpfte die Erwartungen an die Gespräche und betonte, dass nur ein Treffen zwischen US-Präsident Donald Trump und Putin zu einem Ergebnis führen könne. Er äußerte, dass dies im Moment die „einzige Chance“ sei, um Fortschritte zu erzielen.

Währenddessen kündigte die EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen neue Sanktionen gegen Russland an und verwies darauf, dass der Druck auf Russland erhöht werden müsse, um einen Frieden zu erreichen. Auch Frankreichs Präsident Emmanuel Macron warf Putin vor, kein Interesse an Frieden zu haben und auf Zeit zu spielen. Selenskyj rief die internationale Gemeinschaft zu mehr Druck auf Russland auf und betonte, dass harte Sanktionen folgen müssten, sollte Russland einen Waffenstillstand ablehnen.

Quelle: https://orf.at/stories/3393840/

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